Tauchsicherheit und Rettung: Die richtige Mischung aus Theorie und Praxis

Am 20.07.13 war es wieder einmal so weit. Der SK Tauchsicherheit und Rettung fand wieder in Schönbach statt. Diesmal unter der Leitung von Andreas Brandl. Tatkräftige Unterstützung bekam Andreas durch Marion Brandl, Frank Buschle, Ortwin Khan und Martin Stümpfig.
Der Ablauf gestaltete sich so, dass am Samstagvormittag ein kurzer Theorieblock durchgenommen wurde bevor es an die praktischen Übungen ging. Umso erfreulicher war es, dass die Themengebiete so interessant gestaltet waren, dass man nicht mitbekam, wie die Zeit verging.

Nachdem wir uns beim Mittagessen gestärkt hatten ging es mit der Stationsausbildung weiter. Jede Station vermittelte neue interessante Aspekte, die uns in den Praxisübungen helfen sollten. So frischte Marion unser Wissen auf, wie jemand in die stabile Seitenlage gebracht wird. Bei Martin lernten wir, wie ein Palstek zu knoten ist und Andreas zeigte uns, wie ein verunfallter Taucher mit reinem Sauerstoff über ein Kreislaufgerät bzw. O2 Flasche mit Demand Ventil beatmet werden kann. Ortwin prüfte und festigte unser Wissen des aktuellen HLW Rettungsalgorithmuses. Geübt wurde das Ganze an der allseits bekannten Puppe Anne.
Nachdem die „Trockenübungen“ erfolgreich absolviert waren, hieß es ab ins erfrischende Nass. Bei Temperaturen um die 30 Grad freute sich jeder auf die Gewässerausbildung. Auch hier wurden wieder Stationen eingerichtet.
Andreas übernahm das Boot und zeigte uns, wie wir einen verunfallten Taucher an das Boot transportieren, ihn seiner Ausrüstung entledigen und ihn an Bord holen. Gar keine so einfache Sache, wenn man nicht mit vollem Körpereinsatz dabei ist.
Weiter ging es zu Marion. Sie zeigte uns, wie man jemanden über eine Leiter aus dem Wasser bringt. Dies hört sich einfach an, ist aber nicht ohne. Gilt es doch sich hier darauf zu konzentrieren die richtige Körperhaltung einzunehmen und einen guten Griff an den Leiterstufen zu haben.
Ortwin zeigte uns, wie man jemanden im Wasser ein Seil so umlegt, daß dieser eine Wand hochgezogen werden kann.
Abgeschlossen wurde die Gewässerausbildung durch die Station bei Martin. Dort lernten wir, wie jemanden mittels Schultertragegriff oder Rautek Griff aus dem Wasser an Land gebracht werden kann. Liegt derjenige beim Schultertragegriff erst einmal richtig auf der Schulter so gestaltet sich dieses auch bei schwereren Übungspartnern relativ einfach.
So vorbereitet starteten wir guter Dinge am Sonntag in den zweiten Teil des Seminars. Nun galt es, das Gelernte umzusetzen. Die Teilnehmer wurden erneut in Gruppen aufgeteilt, die von Andreas, Marion, Frank und Ortwin geführt wurden. Insgesamt sind zwei Tauchgänge durchgeführt worden.

Bei dem ersten Tauchgang lag der Schwerpunkt auf der Verbringung eines verunfallten Tauchers an die Wasseroberfläche. Hier zeigte sich wer bei der Tauchgangsbesprechung und der Ausrüstungkontrolle aufgepaßt hatte, da unterschiedliche Ausrüstungen und Konfigurationen im Einsatz waren und man hier wissen muss, wie sein Gegenüber zu tarieren ist.
Bei dem zweiten Tauchgang kam es irgendwann zu einem „Unfall“ und ein Gruppenmitglied blieb leblos im Wasser liegen. Die anderen Gruppenmitglieder mussten darauf reagieren und den „Verunfallten“ retten. Dazu musste er an die Wasseroberfläche gebracht werden. Hier galt es natürlich die Aufstiegsgeschwindigkeit einzuhalten. An der Oberfläche angekommen galt es zu entscheiden, wie der Verunfallte weiter betreut wird. Tauchte man in der Nähe des Bootes auf, so galt es den Taucher in das Boot zu verbringen. War die Leiter am nächsten über diese und wenn der Einstieg schnell zu erreichen war, nutze man diesen. Somit war gewährleistet, dass das Gelernte unter beinahe (am Ende kamen alle wieder gesund und munter aus dem Wasser) realen Bedingungen umgesetzt werden konnte.
Natürlich hofft jeder, dass dies niemals der Fall sein wird. Aber wie bei vielem kann man Fehler nur durch ständiges üben, wiederholen und eingeschaltetem Hirn vermeiden.

Durch die gute, sachliche und strukturierte Durchführung des Seminars konnte jeder der Teilnehmer hier bekannte Aspekte vertiefen und sich neues Wissen aneignen. Ein großes Lob gilt den Ausbildern Andreas und Marion Brandl, Frank Buschle, Ortwin Khan und Martin Stümpfig. Sie gestalteten das Seminar kurzweilig und sehr informativ!!!

Oliver Kendi