DTSA-Trimix*-Instruktor-Kurs des HTSV in Hemmoor

Ortwin Khan (VDST-TL2, GWG Gießen, Hessen) und Bernd Rose (VDST-TL2, Delphin Butzbach, Hessen) beendeten den Trimix*-Instruktor-Kurs des Hessischen Tauchsport­verbandes (HTSV) erfolgreich.

Ortwin Khan (VDST-TL2, GWG Gießen, Hessen) und Bernd Rose (VDST-TL2, Delphin Butzbach, Hessen) beendeten den Trimix*-Instruktor-Kurs des Hessischen Tauchsport­verbandes (HTSV) erfolgreich.

Beide tauchen seit Jahren „technisch“ und haben sich intensiv fortgebildet. Bernd Rose leitet in Hessen seit Ende 2013 das Resort „Nitrox/Technisches Tauchen“. Ortwin Khan ist im HTSV stellvertretender Landesverbands­arzt und hat bereits verschiedene Kurse zum technischen Tauchen und zur Tauchmedizin angeboten. Am verlängerten Wochenende vom 01.05. bis 04.05.2014 waren sie für die Trimix*-Ausbildung für zwei Anwärter verantwortlich. Der Kurs in Hemmoor markierte das Finale eines längeren Ausbildungswegs hin zum Instruktor, dem die Organisation und Durch­führung diverser Kurse zum technischen Tauchen vorausging. Zum Abschluss des Wochen­endes wurde beiden die CMAS-Nomoxic-Trimix-Instuctor-Lizenz von Holger Feldmann (VDST-TL4, stellvertretender Landesausbildungsleiter Hessen und Leiter der TAK Technisches Tauchen beim VDST) überreicht.

Trimix steht als Abkürzung für eine Mixtur aus den drei Gasbestandteilen Sauerstoff (O2), Stickstoff (N2) und Helium (He). Mit diesem Gasgemisch sind nach den Regeln des VDST erlebnisreiche Tauchgänge bis zu 90m Tiefe sicher durchführbar. Trimix* (normoxic) ist auf Tiefen bis zu 60m beschränkt. Es wird ein Grundgemisch (Gas für die maximale Tiefe) verwendet, bei dem der Sauerstoff- und Stickstoffanteil zu Gunsten von Helium abgesenkt wird. Ziel ist es, die Sauerstofftoxizität und die Stickstoffnarkose sowie den hohen Atemwiderstand bei hohen Umgebungsdrücken zu vermeiden bzw. abzusenken. Die großen Tiefen bis zu 60m erfordern wiederum eine angemessene Dekompressionsstrategie, bei der sauerstoffangereicherte Gase und reiner Sauerstoff zum Dekomprimieren eingesetzt werden. Getaucht wird mit einer angepassten Ausrüstung und zwei zusätzlichen Deko-Stage-Flaschen. Dies alles lässt sich nur auf Basis einer fundierten Ausbildung sicher durchführen.

Die Grundfertigkeiten müssen für solche Tauchgänge routiniert sitzen. Darum startete der Ausbildungsweg zum Trimix*-Instruktor bereits im März 2014 mit der Durchführung des neuen Vorbereitungskurses DTSA-TEC Basic in Hessen. An drei Wochenenden wurden insgesamt 10 Teilnehmer erfolgreich ausgebildet. Einige Übungstauchgänge und insgesamt fünf Prüfungstauchgänge wurden im 5° kalten Wasser absolviert. Schwerpunkt des TEC Basic sind die fundamentalen Fähigkeiten des technischen Tauchens, die sog. „Basic Skills“. Diese sind diverse Flossentechniken, perfekter Trimm und Tarierung, Ventilmanagement, Boje setzen, Out-Of-Gas-Situationen, Gaswechsel, Stage-Handling, Problemlösungen und die Rettungsübung. Ein weiteres Ausbildungsziel ist das Team-Tauchen, das eine gute Kommunikation und die Kenntnis verschiedener Prozeduren voraussetzt. Technisches Tauchen wird erst durch das richtige Teamwork sicher.

In der Trimix-Ausbildung sind diese fundamentalen Tauchfertigkeiten essentiell. Die Stabilität und Sicherheit der Trimixtauchgänge fußt auf diesen elementaren Fähigkeiten. Im Instruktor-Kurs wurden viele schwierige Situationen provoziert und gemeistert. Es gab intensive Theorie-Einheiten mit den Schwerpunkten O2-Window, O2-Toxizität, Narkosewirkungen, Tauchgangsplanung, Mischgas-Dekompression und isobare Diffusionsprozesse. An Land wurden viele Übungen erklärt und durchgespielt, um sie unter Wasser zu trainieren. Solche Kurse haben Höhen und Tiefen und sind für die Ausbilder eine große Herausforderung. In Ergänzung zur klassischen Tauchausbildung kommt die Exponierung der Ausbilder und Anwärter auf den tiefen Tauchgängen hinzu. Die Dekompressionsverpflichtungen bei den „scharfen“ Tauchgängen gegen Abschluss eines Trimix-Kurses sind eine neue Dimension in der Ausbildung und stellen hohe Forderungen an das Ausbilderverhalten. Die aufwendige Ausrüstung führt darüber hinaus zu einer Trägheit unter Wasser. Frühzeitiges Erkennen von kritischen Situationen und ein gutes Timing der Reaktion ist eine wesentliche Ausbildungskompetenz. Jederzeit müssen die Ausbilder eingreifen können, um gefährliche Fehlersituationen zu kontrollieren, ohne sich und andere zu gefährden. Die Ausbildung erfordert durchgehend eine hohe Aufmerksamkeit und ein sicheres Tauchverhalten. Erfahrungsaustausch und intensive Nachgespräche haben das lange Wochenende bereichert.

Ein großer Dank geht an Holger Feldmann der freundschaftlich, verbindlich und mit hoher Professionalität den Kurs organisiert hat. Viele Jahre Erfahrung im Bereich des technischen Tauchens und in der Ausbilder-Ausbildung hat er in den Kurs eingebracht und den neuen Trimix-Ausbildern mit auf dem Weg gegeben.