Jugendfahrt nach Tamariu

Ein Bericht über die Jugendfahrt nach Tamariu vom 04. bis 13. August 2017.

Freitag, 18.08.2017, die erste Schulwoche bzw. Arbeitswoche ist vorbei und man zieht Bilanz. Wir allen stehen wohl da und denken uns – besonders bei diesen Temperaturen: „Och Menno! Wieso ist Tamariu schon wieder so lange vorbei? Ich will wieder hin. Jetzt gleich. Sofort.“ Auch wenn die Anfahrt schon irgendwie amüsant war. Faszinierend wie sich drei Autos in einer Kolonne verlieren können. Als Ausreden können wir nicht geltend machen, dass ein Auto Toni und Daniel aka Jesus in Freiburg einsammeln musste. Aber auf dem ersten Parkplatz haben wir uns alle wiedergefunden und nach einer langen Fahrt sind wir alle gesund und sicher in Tamariu angekommen. Da konnten wir erstmal unser Tauchgepäck in der Basis Stolli‘s Dive Base ablegen und Peter begrüßen, den Exil-Atlanten.

Unsere Hütten auf dem Campingplatz konnten wir leider noch nicht beziehen. Es hieß für den Großteil der Gruppe warten und eine kleine Gruppe wackerer Helden machte sich mit einem Autobus auf den Weg, um Nahrung für die Meute zu jagen.  Im Supermarkt okkupierte die Gruppe gleich drei Einkaufswagen, wovon einer nur für Wasser genutzt wurde. Ein Taucher muss immer auf seinen Wasserhaushalt achten – um ihn und in ihm. Zurück auf dem Campingplatz stürzte sich die hungrige Meute geradezu auf das Essen. Endlich konnten wir unsere Hütten beziehen. Nach etwas Hin-und-Her bezogen die Mädels eine Hütte weit entfernt von den anderen – das gab immer ein Gelaufe – und die Herren der Schöpfung bezogen ihre drei Hütten. Vor Haus 4 – die Base-Chiller-Lounge – wurde die lange Tafel für gemeinsame Mahle aufgebaut. Schnell waren die Einkäufe auf die Kühlschränke verteilt und das Besteck sowie das Geschirr durch Niklas und Toni eingesammelt und notiert. In Null Komma nix wurden Nudeln mit Sauce gekocht. Während der gesamten Fahrt wurde flexibel auf die verschiedenen Ernährungsbedürfnisse eingegangen, ob nun Vegetarier oder Laktoseintoleranz.

Noch am Ankunftstag fand der erste Tauchgang zum Ausbleien statt. Merke: Im Salzwasser braucht man ca. zwei Kilo Blei mehr. Ok, bei manchem waren acht Kilo Blei für das aufgeblähte Ego notwendig. Das gab bei dem einen oder anderen ein lustiges Gerechne. Die Tauchgruppen waren dennoch fix eingeteilt und rechtzeitig wieder aus dem Wasser. Die weiteren Tage folgten einem eher monotonen aber Taucher-typischen Verlauf: Aufstehen – Frühstücken – Tauchen (vom Boot) – Mittagessen – Tauchen (in der Bucht) – Abendessen – Schlafen.  Jeder durfte einmal pro Tag vom Boot aus ins Wasser, dabei wurden verschiedene Tauchplätze angefahren, die auch problemlos mehrmals betaucht werden konnten. Die Einteilung für die Boots-TG wurde, soweit zeitlich möglich, vor dem Abendessen veröffentlicht, damit jeder wusste, mit wem er auf dem Boot ist. In der Bucht durfte sich relativ frei eingeteilt werden – Hauptsache die Drei-Sterne-Regel nach VDST-Standard wurde eingehalten und jeder konnte so oft er mochte tauchen gehen. Dies klappte alles relativ problemlos bis auf Einzelfälle. Für die wurde dennoch fast immer eine Lösung gefunden.

Donnerstag stand ein Nachttauchgang an, hier wurde die Gruppe aufgrund der Vielzahl von Tauchgruppen in zwei Untergruppen aufgeteilt. So konnte jede Gruppe in einer relativ dunklen Bucht den Tauchgang durchführen. Wäre ja auch doof, wenn man aufgrund der hellen Tauchlampen fast schon Tagesbedingungen hat. Außerdem verkrümeln sich dann die vielen kleineren oder größeren Lebewesen, die eigentlich ins Nachtleben wollen  - so wie der Seehase.
Am selben Tag hatte vormittags ein besonderer Bootstauchgang stattgefunden. Unter Wasser herrschte eine starke Strömung, die die Gruppen den geplanten gemütlichen Tauchgang abbrechen ließ. Alle kämpften mehr oder weniger mit der Strömung und fanden sich schließlich zusammen. Die Situation war nicht angenehm, aber alle arbeiteten super zusammen. Alex schoss eine Boje, Horst hielt ihn fest und so wusste Tom über Wasser, wo wir waren. Händchen haltend stiegen wir gemeinsam langsam auf. In der Gruppe hatte jeder den anderen im Blick und wir versorgten uns gegenseitig wenn nötig mit Luft oder tarierten für einander. Der Tauchgang war unangenehm, aber es kam zu keinem Zeitpunkt zu Panik. Ein dickes Dankeschön und Lob an alle Mittaucher.  

Einige Bronzetaucher absolvierten während der Woche den AK Orientierung, hierfür wurden alle erlaubten Grenzen der Bucht ausgelotet. An dieser Stelle sollte man mal anmerken, dass Jake es geschafft hat, eine Gruppe von zwölf Tauchern, bestehend aus mehreren Kleingruppen, durch die Bucht zu lotsen und beieinander zu halten. RESPEKT!

Die Woche verging wie im Flug und am Freitagabend kündigte sich nach den letzten Tauchgängen und vor der geplanten Fahrt nach Palafrugell unser Herr und Meister Neptun an, um unsere neuen Mittelmeertaucher auf seine unvergleichliche Art und Weise zu begrüßen. Vor der Fahrt nach Palafrugell war ein Stopp am Leuchtturm für Fotos geplant. Aufgrund der hervorragenden Parkplatzsituation (Achtung Ironie), war dies nur für ein Drittel der Gruppe möglich. Aber dieses Drittel konnte zumindest schon mal mit den Panoramabildern beginnen. Alle trafen anschließend wieder aufeinander und fuhren schließlich in die Stadt. Nach einem kurzen Kampf mit dem Parkscheinautomaten konnte es endlich losgehen. Wir gingen gemeinsam zu DER Eisdiele in der Umgebung und teilten uns auf. Ein Teil genoss direkt das Eis, während die anderen erst die Stadt erkundeten und dann auf dem Rückweg zu den Bussen das Eis vertilgten. Die Jugendlichen besetzten den lokalen Spielplatz und nutzten ausgiebig die Klettergeräte. Auf der Rückfahrt wurde erneut ein Fotoversuch am Leuchtturm gestartet – diesmal klappte es bei zwei Bussen während der dritte den Plan einfach vergas, die bestellte Pizza holte und direkt zum Campingplatz fuhr. Schweren Herzens, aber mit hungrigem Magen kamen dann auch die anderen beiden Busse an. Das Erstaunen war groß, als die versprochene Größe und Menge der Pizzastücke nicht eingehalten wurde. Ruth, Peter und Toni machten sich zu einem klärenden Gespräch auf zu dem Pizzabäcker, dieser lies aber nicht mit sich reden. Es machte sich wieder einmal bemerkbar, dass ein Spanischkurs vielleicht gar nicht so schlecht wäre. Um den Hunger der Gruppe zu stillen, kauften sie noch einige weitere bunt belegte Pizzen. Es stellte sich am Ende heraus, dass dies ganz sinnvoll war, da die meisten Pizzen ohne Reste vertilgt worden waren. Die dennoch vorhandenen Reste wurden zusammen mit dem gekochten Nudelsalat als Verpflegung für die Fahrt eingepackt. Anschließend kam Neptun vorbei und taufte mehr oder weniger treffsicher mit seinem Trunk die Täuflinge und lies sie den traditionellen Schwur geloben. Der Abend wurde verhältnismäßig früh beschlossen, da wir die Häuser am nächsten Tag gegen 10 Uhr geräumt haben sollten. Nach einer kurzen, nicht durchzechten Nacht ging es für alle früh raus und das große Packen begann. Das Geschirr wurde mehr oder weniger planvoll wieder auf die Häuser verteilt und die Busse mit mehr schlechten als guten Tetris-Skills beladen. Die Tauchsachen wurden mit Michas Bus direkt bei der Tauchbasis abgeholt und so konnten sich die allermeisten eine weite und beschwerliche Wanderung mit Tauchgepäck bis zum Campingplatz zurück sparen. Mit einer leichten Verzögerung von ca. einer Stunde konnten wir die Busse kompakt parken und uns bei der Tauchbasis verabschieden. Nach einigen Gruppenfotos und diversen Umarmungen konnte es dann losgehen. Wir fuhren los Richtung Lyon, da nördlich darüber unsere Unterkunft für die Nacht auf Sonntag lag. Ein Zwischenstopp bei einem lokalen Supermarkt zum Eindecken für die Heimgebliebenen und die Rückfahrt später ging es weiter. Wir fuhren diesmal in einer ordentlichen Kolonne – zumindest teilweise. Gegen Ende des Tages nach einem kleinbisschen Stau (für so ca. drei Stunden) kamen wir mit kleinen Umwegen und verpassten Ausfahrten an der Unterkunft an. Die Zimmer für die Nacht wurden fix verteilt und der Nudelsalat als Abendessen ausgepackt. Nachdem sich jeder ausreichend für die Nacht gestärkt hatte, ging es ins Bett – die Abfahrt war schließlich für sieben Uhr dreißig oder halb acht geplant. Bis auf ein Zimmer hatten es alle geschafft, rechtzeitig aufzustehen. Dies wurde aber umgehend nachgeholt. Mit minimaler Verzögerung ging es dann auf Richtung Langen. Es gab einen längeren Stopp bei Freiburg, dort wurde Mittagspause und Tauchergericht abgehalten. Weiterhin mussten sich zwei von drei Bussen von den beiden aufgenommenen Bayern, Jesus und Maria Magdalena ähh Toni, verabschieden. Die beiden wurden von dem anderen Bus am Bahnhof in Freiburg in die Freiheit von hessischem Gebabbel  und Lebensgewohnheiten entlassen. Nach dem nächsten Stau ging es fließend bis nach Langen, wo alle Busse ausgeräumt und die große Verabschiedung stattfand. Die Busse wurden Horst, Davina und Alex PS zurück zu ihrem Mietort Wetzlar gefahren und die Fahrt fand somit endgültig ein Ende. Man munkelt, dass der Abend noch mit einem Absacker in kleiner Runde beschlossen wurde.